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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 19

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
19 -7 Im Kloster zu Heilsbronn ruht die Stammmutter der brandenbnrgischen Kurfrsten und preuischen Kniges) Kurfürst Friedrich Il, der Eiserne. 1440 1470. Wahlspruch: Beten und arbeiten." 1. Persnliches. Friedrich Ii. besa, wie sein Beiname andeutet, eine eiserne Festigkeit des Willens, die er im Kampse gegen die aufrhrerischen Städte und in der Durchfhrung seiner Plne bewies, dazu ein edles, tief religises Gemt. In einem Bekenntnisse. das er in der Domkirche zu Magdeburg ffentlich ablegte, heit es u.a.: Ich vergebe nach Gottes Willen allen denen, die je wider mich getan haben, von ganzem Herzen und bitte Gott sr sie; auch flehe ich zu meinem Schutzengel, als Frsprecher mich beim Herrn zu vertreten in der Not meiner Seele und beim letzten Gerichte." Von seiner frommen Ge-sinnung zeugt auch die Grndung des S ch w a n e n o r d e n s. Mrkische Ritterund Ritterfrauen traten zu einer Vereinigung zusammen, um Einig-"': feit und friedlichen Stand in der Christenheit, vor allem im eigenen' Lande aufzurichten und zu befrdern". Tie Mitglieder muten nach ihrem Stande ehrbar leben, sich vor Missetat, Unfna und Unehre bewahren und ihre Streitigkeiten dem Urteile der Gesellschaft berlassen." Friedrich unternahm auch eine Wallfahrt nach dem heiligen Lande und legte in Klln den Grund zu einem Dome und in Stendal zu einem Kloster. Er hielt strenge ans die Heiligung des Sonntags und verlangte dies auch von den Gutsherren ihren Dienstboten gegenber. 2. Seine Negierung. ^Vergrerung des Landes. Friedrich erwarb gegen eine Entschdigung von 100 000 Goldgulden von dem deutschen Ritterorden die Neumark zurck (1455) (S. 13) und vergrerte seine Erblande durch die Lnder Kottbns, Peitz und Teupitz in der Niederlausitz (1462). b) Sorge fr das Wohl des Landes. Wie Friedrich I. den ' - . streitschtigen Adel, so unterwarf Friedrich Ii. die aufrhrerischen . . Std tl fetnet' Botmigkeit. Diese, zum Teil Mitglieder der Hansa, hatten Bndnisse miteinander geschlossen und kmmerten sich wenig um -die Befehle des Landesherrn. Einige Städte durfte der Kurfürst ohne !) Vergleiche: Kurfrstin Elisabeth von Brandenburg" von Heinze. -Wacker, Lesebuch Ii, Nr. 184. 2) Das Ordenszeichen, Maria mit dem Jesuskinde inmitten der Sonne, zu ihren Fen der Mond, darunter in ringfrmiger Gestalt ein Schwan, wurde an einer Halskette getragen. ...... /y. z': . , . 2*

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 87

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
87 Er bte auf seinen Zgling einen bedeutenden Einflu aus und weckte in ihm Sinn fr hhere Bildung, namentlich fr franzsische Literatur und die fchnen Knste. Des Knigs Absicht war. aus feinem Sohne einen tchtigen Soldaten, einen guten Haushalter und einen glubigen Christen zu machen. Er gab dem Lehrer eine genaue Anweisung, tote er feinen einstigen Nachfolger erzogen haben wollte. Besonders wies er darauf hin. dem Prinzen eine rechte Liebe zu Gott und eine tiefe Furcht vor der gttlichen Strafe. ..dieser einzigen Grnndsnle zeitlicher und ewiger Wohlfahrt", einzuprgen. Whrend auf eine tchtige militrische Ausbildung des spteren Knigs alle Sorgfalt verwendet wurde, waren die Personen, welche den Prinzen in den Religionswahrheiten unterrichteten, nicht solche, tue sein Herz fr die groen Geheimnisse des christlichen Glaubens htten erwrmen knnen, ^hr Unterricht war trocken und dazu kam noch, da Friedrich oft zur Strafe Psalmen und Lieder auswendig lernen mute, was ihm die erhabenen Dichtungen verleidete. 2. Spannung zwischen Vater und Sohn. Die einfrmigen militrischen bungen sagten dem Prinzen wenig zu; viel lieber sa er ans seinem Zimmer in Schlafrock und Pantoffeln, las eifrig franzsische Schriftsteller und machte zu seinem Vergngen franzsische Gedichte, oder er blies Flte, worin er es bis zur Meisterschaft gebracht hatte. Die religisen bungen im Schlosse langweilten ihn, die Unterhaltung im Tabakskollegium') war ihm zu wenig geistreich, und an der Jagd, die sein Vater besonders liebte, sand er kein Vergngen. Friedrich schenkte gern Bedrftigen, und die eigenen Bedrfnisse erforderten ebenfalls viel Geld. Vater und Sohn stimmten also in manchen wesent-lichen Punkten durchaus nicht berein. und da ferner der König den ausstrebenden Geist seines Sohnes ver-kannte, so geschah es, da zwischen beiden eine Spannung entstand, die immer grer wurde. Dazu kam noch, da sich der König oft vom Zorne hinreien lie, den Prinzen ffentlich mit harten Worten fchalt und von feinem Zchtigungsrechte nicht selten in der empfindlichsten Weise Gebranch machte. Fritz ist ein Qnerpfeifer und Poet," pflegte er wohl zu fagen, er macht sich nichts aus Soldaten und wird mir die ganze Arbeit verderben/' Die Kluft zwischen Vater und Sohn erweiterte sich noch mehr, als die Mutter, die Knigin Sophie Dorothea, zwischen ihren Kindern und den Kindern ihres Bruders, des Knigs von England, eine Doppelheirat !) Vgl. Brockmann, Vaterlndische Geschichte in Bildern", S. 51.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 78

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Arbeiten helfen muten, wenigstens ein- oder zweimal in der Woche zur Schule zu schickeu. Doch gelang ihm die Durchfhrung des Schul-Zwanges ebensowenig wie die der allgemeinen Wehrpflicht. Als seine Beamten die Durchfhrung einer solchen Bestimmnng fr unmglich hielten und allerlei Einwendungen machten, antwortete der König: Die Regierung will das arme Volk in der Barbarei erhalten; denn wenn ich baue und verbessere das Laud und mache keine Christen, so hilft mir alles nichts", wodurch er zugleich seine Anschauung der den Wert einer tchtigen religisen Bildung zum Allsdruck brachte. der 2000 Schulen entstanden unter Friedrich Wilhelms Regieruug, 1700 allein in Ostpreuen und zu ihrer Unterhaltung gab der Kllig ein Kapital von 150 000 Mark') her. Armen Gemeinden schenkte er beim Neubau einer Schule das ntige Holz. Unter seiner Regierung -wnrde auch das erste Lehrersemiuar (zu Stettin) gegrndet, und den evangelischen Prpsten und Superintendenten befahl der König, die Vorbereitung und Prfung der angestellten Lehrer in die Hand zu nehmen. Im Jahre 1736 erlie der Kuig einen Schulgruduugsplau, woriu er verlangte, da die Lehrer die Schler als Kinder der Ewigkeit ansehen sollten. Ihre Anfgabe sei es, sie zil Christum zu führen und dafr zu sorgeil. da die Kleinen nach seinem Vorbilde an Weisheit und Gnade vor Gott und den Menschen wchsen und zunhmen. Vor allem sollten die Kinder in der Religion, aber auch im Lesen, Schreiben l'.nd Rechnen unterrichtet werden. Der König ging auch selber in die Schuleu, erkundigte sich nach den Fortschritten der Kinder und ermahnte die trgen ernstlich, fleiig zil lernen. Anch nach beendigter Schulzeit sollte die Knaben, welche ein Handwerk lernten, nicht ans dem Auge gelasseu werden. Die Meister sollen," so schrieb der König in seiner Hand-werksordmmg (1733) vor, die Lehrjungen in gebhrender Zucht halteil, ihnen keinen Mutwillen, noch eine -andere Ungebhr gestatten. Sie sollen sie zur Gottesfurcht und guten Sitten soviel als mglich anhalten und sollen sie an Sonn-, Fest- und Butageu znnl Gottesdienst und zur Kinderlehre schicken." Das .Heerwesen. Eine ganz besondere Sorgfalt verwandte der König auf die Soldaten, welche er feine lieben blauen Kiilder ') Mns pierati lberg der Frmmigkeit).^

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 178

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
178 zagtheit ein. Der Glaube an die eigene Kraft war geschwunden, und der Widerstand in der Verteibignng des Vaterlandes wurde aufgegeben. Die meisten Festungen fielen ohne Schwertstreich in die Hnde der Sieger, so Ersnrt, Spandan, Stettin und Kstrin. Selbst das feste Magdeburg ergab sich schon am 8. November mit 24 000 Mann und 19 Generalen ohne Wiberstanb. Nur wenige Festungen hielten eine lngere Belagerung aus, wie Breslau, Brieg und Neisse; anbere, wie Kolberg, Granbenz und Glatz verteidigten sich so tapfer, da sie berhaupt nicht in die Hnde der Feinde fielen. Graudenz wurde von dem 72jhrigen General Courbire verteidigt. Alle Mittel, Drohungen und Schmeicheleien, wandte man an, um den treuen und tapferen Kommandanten zur bergabe zu bewegen. Als ihm die Fran-zosen mitteilten, es gbe keinen König von Preußen mehr, antwortete er stolz und entschieden: Nun, so bin ich König von Graudenz". Die Festung hielt sich, bis der Friede kam. Der dankbare König ernanute den tapferen General spter zum Feldmarschall und zum Gouverneur von Westpreuen. Als die erste Bombe in die Festung Kolberg fiel, war der alte Komman-dant so erschreckt, da er zu seiner Umgebung sprach: Wenn das so weiter geht, werden wir doch noch zu Kreuze kriechen mssen." Das hrte Nettelbeck, der Fhrer der knigstreuen Brgerschaft. Emprt der solch eine Zaghaftigkeit, rief "er: Halt! Der erste, der von euch das Wort: zu Kreuze kriechen"", wieder ausspricht, stirbt von meiner Hand." Der Kommandant wollte Nettelbeck ergreifen und erschieen lassen, doch die drohende Haltung der Brger hielt ihn davon ab. Gneisenan wurde jetzt Kommandant, und unter seinem Oberbefehle hielt sich bei der heldenmtigen Verteidiguug der Brgerschaft mit ihrem Brgeradjutanten Nettelbeck die Festung bis zum Ausgang des Krieges, obgleich sie mehr einem Trmmerhaufen als einer Stadt glich.') Ganz Norddeutschland stand der Willkr des franzsischen Macht-Habers offen. Schon am 27. Oktober hielt er seinen Einzug in Berlin und nahm seine Wohnung im alten Knigsschlosse, nachdem die knigliche Familie in grter Eile nach Knigsberg entflohen war. In Berlin verga Napoleon nicht, eine Menge von Merkwrdigkeiten und Kunftgegenftnden nach Paris senden zu lassen, so die Sieges-gttin von dem Brandenburger Tore, die eroberten Fahnen und alles, was in den Kassen und Zeughusern zu finden war. !) Nettelbeck, Branntweinbrenner und Mitglied der Stadtvertretuug, zeichnete sich schon im Siebenjhrigen Kriege bei der Verteidigung seiner Vater-stadt aus. 1807 verhinderte er mit seinem Freunde die bergabe Kolbergs, veranlagte die Sendung Gneisenans und beteiligte sich als Held bei der Verteidigung der Stadt. Um den patriotischen Mann zu ehren, verlieh ihm der König die Admiralsuniform und bewilligte ihm eine Pension. Nettelbeck starb 1824 zu Kolberg.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 187

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
187 Nach dem Frieden zu Tilsit rief König Friedrich Wilhelm seinen frheren Minister zurck. Als Stein den Brief des Knigs erhielt, lag er krank danieder ; aber die Nachricht des Knigs half besser als Arzt und Apotheke. Bedlngnngs-los stellte er seine Dienste zur Verfgung. Als die Knigin Luise Hierbon hrte, schrieb sie freudig erregt an ihren Vater: Stein kommt, und mit ihm kehrt meine Hoffnung wieder." Was in der Zeit der Wiedergeburt zum Wohle des Landes geschah, ist grtenteils dem Rate und dem Einflsse Steins zu verdanken: Die Zahlung der franzsischen Kriegsschuld, die Aufhebung der Erbunter-tnigkeit der Bauern. d ie S t d te ord nuug und die Umgestaltung der Staatsverwaltung. Leider mute Stein bald nach Osterreich und daun nach Rußland flchten. Er hatte nmlich in einem Briese erklrt. Preußen msse sich in Gemeinschaft mit sterreich erheben, um das verhate franzsische Joch abzn-schtteln. Dieser Brief wurde von einem franzsischen Marschall aufgefangen und Napoleon bergeben- Stein verlor seine Gter und sollte auf Napoleons Befehl verhaftet werden. Erst 1813 kehrte er nach Preußen zurck und wirkte mit an der einmtigen Erhebung des Volkes. Whrend der Freiheitskriege trat er an die Spitze des Verwa lt nnc,sra te s, der die wiedergewonnenen deutschen Lnder vorlufig in seine Obhut nahm. Nachdem er am Wiener Kongre teilgenommen hatte, zog er sich von der beraus anstrengenden Arbeit zurck, um den Rest seines Lebens in grerer Ruhe auf Schlo Kappenberg (im Regierungsbezirk Mnster gelegen), das ihm der König fr seine groen und treuen Dienste geschenkt hatte, zu verbringen. In dieser Zeit wohlver-dient er. Mue beschftigte er sich mit geschichtlichen Studien, und auf seine Veranlassung entstand die Gesellschaft fr ltere deutsche Geschichte, die eine Sammlung deutscher Geschichtsquellen, die Monumenta Germaniae histonca, veranstaltete. Im Jahre 1831 starb der edle Mann, ans den schon bei Lebzeiten die Worte paten: Des Rechtes Grund-Stein, Dem Unrecht ein Eck-Stein, Der Deutschen Edel-Stein. In Wetter an der Ruhr, seinem Lieblingsaufenthalte, wurde unter per-fnlicher Teilnahme des Kaisers Wilhelm I.. seiner hohen Gemahlin Angusta. des damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und vieler hochgestellten Männer im Jahre 1872 sein Denkmal enthllt. Drei Jahre spter wurde dem verdienstvollen Manne auch in der Reichshauptstadt ein Standbild errichtet. 2. General Scharnhorst. Gerhard David Scharnhorst wurde 1756 zu Bordenau (bei Wunstorr) in Hannover als Sohn eines Bauern geboren. Schon frhzeitig zeigte der Knabe eine besondere Vorliebe fr das Soldatenwesen. Auf der Kriegsschule des Grafen von S chaum bur g-Lipp e zu Wilhelm st ein im Cteinhuder Meer erhielt der junge Scharnhorst eine vortreffliche Ausbildung. Er machte groe Fortschritte in allen Fchern, und nach seinem Eintritte in hannoversche Militrdienste wurde er schon frhzeitig Lehrer an der Kriegsschule zu Hannover.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 262

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Das deutsche olk ehrte ihn durch die Wahl zum A b g e ordnet en, nitd die Gnade seines kniglichen Herrn berief den groen Kriegsmann zum Mitglieds des Herrenhauses. Im Parlamente sprach Moltke wenig; wenn er aber einmal in einer wichtigen Angelegenheit das Wort ergriff, Mottkc in Persaiffes von Anton v. Werner. dann lauschten alle mit gespannter Aufmerksamkeit den Ausfhrungen des groen Schweigers". Noch an seinem Todestage wohnte der pflichttreue Greis einer Sitzung im Reichstage bei. Im Jahre 1870 in den Grafen st and erhoben, 1871 znm General-feldm a^r schall ernannt, starb Moltke in einem Alter von mehr als 90

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 266

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Unvergessen bleibt die Wirksamkeit der Knigin während des blutigen Krieges mit Frankreich, in welchem sich gegen 25000 Menschen unter ihrer hohen Fhrerin an der freiwilligen Krankenpflege beteiligten. Die Kaiserin leitete selber die groartige Ttigkeit dieses Heeres von Barmherzigen, sie berwachte die schon bestehenden Lazarette und lie neue einrichten, sie sorgte fr eine gleichmige Verteilung der Krankenpfleger, der Geschenke an Krieger und Verwundete. In Frankreich waren allein 42 Lazarette eingerichtet. Bei Berlin auf dem Kreuzberge lagen 50 Baracken voll von verwundeten und kranken Soldaten. Am Weihnachtstage 1870 ging die Knigin hier von einem Bette zum anderen, reichte jedem Kranken ein kleines Geschenk und hatte fr jeden ein mildes, trstendes Wort. Das grte Lob fr all dies liebende Wirken spendete der hohen Krankenpflegerin kein anderer, als ihr kaiserlicher Gemahl: Wenn ich auch nicht so weit gehen kann, wie die Kaiserin, welche am liebsten jeden verwundeten Soldaten in ein Himmelbett gelegt haben mchte, so habe ich doch das feste Vertrauen, da im Falle eines neuen Krieges sich vieles namentlich fr die verwundeten Krieger gnstiger gestalten wird." In dem von dieser menschenfreundlichen Frstin gestifteten Kaiserin-Augusta-Hospital" sollten Kranke eine liebevolle Pflegesttte finden lind Krankenpflegerinnen fr ihren schweren Beruf ausgebildet werden. Fr Volkskchen. Suppeu- und Rettung sauft alten hatte die besorgte Landesmutter stets eine offene Hand, so da von ihrer Liebes-ttigkeit gerhmt werden kann: Nie ist eine Fehlbitte fr die Not ein-zeluer. wie fr die Bedrfnisse wohlttiger Anstalten an die Kaiserin Augusta gerichtet worden; sie hat nicht blo gegeben, sie hat nach bester berlegung Hilfe zu fchaffen gesucht." Dienstboten, die ihrer Herrschaft lange treu gedient hatten, schenkte sie ein goldenes Kreuz, Frauen, die sich in der Ausbung der Werke der Nchstenliebe groe Verdienste er-worben hatten, lie sie mit dem Luiseuordeu schmcken. Fr die weibliche Jugend stiftete die Kaiserin die Erziehung s-anstalt fr verwahrloste Kinder" und in Berlin die Augusta-Schule", die mit einem Lehrerinnenseminar verbunden ist. Knstler und Gelehrte sah die hochgebildete Frau gern bei. sich. Aber auch dem Handwerkerstande widmete sie ihre besondere Aufmerfamkeit; fo half sie dem Gesellenvater" Kolping bei seinem segensreichen Werke der Grndung von Gesellenvereinen; zur Untersttzung braver Hand-Werkerfamilien grndete sie in Koblenz eine Handwerkerstiftung. Als Augusta dem Prinzen Wilhelm die Hand zum Ehebunde reichte, ahnte sie nicht, da ihr an der Seite ihres Gemahls ein Leben, reich an Ehren und Wrden, zuteil werden sollte. Im Jahre 1861 wurde sie mit dem kniglichen Diadem geschmckt, im Jahre 1871 begrte sie das geeinte Deutschland als seine erste Kaiserin. Nach den glcklichen Feldzgen galt auch ihr der Jubelruf des deutschen Volkes, und bei der

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 201

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
201 mindestens zum Apotheker machen; denn wir gehren immer zusammen. Rhmte man seine Heldentaten zu sehr, dann pflegte er zu sage: Das war der Preußen Tapferkeit, Freund Gneisenaus Besonnenheit,. Von mir ein bichen Verwegenheit Und Gottes groe Barmherzigkeit." Seine letzten Lebensjahre verbrachte der gefeierte Held auf seinem Gute iu Schlesien. Als er auf dem Sterbebette lag, kam der König selber, um von seinem tapferen und verdienstvollen General Abschied zu nehmen. Blcher starb in einem Alter von 77 Jahren. Er gehrt zu den gefeiertsten und be-kanntesten Helden aus den Freiheitskriegen; in Berlin und Breslau erheben sich seine Standbilder. Manches wei das Volk noch heute von ihm zu erzählen.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 206

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
206 >111. Aas Lebensende des Knigs. i ijl bes 3o5re 1840 bg">' der König, der sich bis fl rri r-f r emcr utm Gesundheit erfreute, zu krnkeln t Sta Zf 6t1"*? M!m 3" km " f" Brnstkrumpfe 6i" """ J>te Knigin Lnise. i /' Jugend. Zur Zeit der tiefsten Erniedrigung war unserem Kniai!, ?. 6,toite"' Cillc b" nsgczeichnetsten Frauen seine g ncnnm 5" knneu, Luise, die Gemahlin Friedrich Wilhelms Iii Luise wurde am 10. Marz 1776 als Tochter des Herzogs Karl Ludwig vou Mecklenburg-Strclitz zu Hannover geboren, wo ihr Voter damals als Feldmarschall in hannoverschen Diensten stand; erst spter folgte er einem Bruder in der Regiernng des Groherzogtnms, Ju ihrem sechsten Lebensjahre bereits verlor Luise ihre Mutter, die eine Tochter des Groherzogs von Heffen-Darmstadt war. Zwar erhielt sie T ,b@*toefte der Verstorbenen eine zweite Mutter; doch mich diese f rb schon nach einem Jahre, Der unglckliche Vater ging nach Darmstadt, um hier die Kiuder unter den Schutz der Gromutter zu stellen Von ihr und einer wohlgesinnten Schweizerin wurde Luise in allem unterrichtet, was sie ihrem Stande gem wissen mute. Leider war dieser Unterricht, wie die Knigin noch spter beklagte, dem herrschenden Zeitgeiste entsprechend, mehr ein franzsischer als ein deutscher. Vor ollen, wurde die junge Priuzeffiu zur Gottesfurcht, zun, Gottvertraneu imb zur Frmmigkeit erzogen und ihr fchou frhzeitig Mildttigkeit und Ue6e zu den Armen ins Herz gepflanzt. An der Hand ihrer Erzieherin erschien sie als ein Engel der Milde und Barmherzigkeit in den Htten der Armen und spendete nicht blo Gaben der Liebe, sondern auch Worte des Trostes und der Beruhigung. Mit ihrer Gromutter machte Luise spter zu ihrer weiteren Ans-oilonng Reisen nach dem Elsa, Thringen, den Niederlanden und mich nad) Frankfurt a. M. Hier hielt sich damals der König Friedrich Wib Helm Ii. auf, der mit dem unruhigeu Frankreich in einen Krieg der-wickelt war. *) Die Gromutter stellte ihre Enkelin Luise und deren ') Siehe Seite 15s.

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 229

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
229 4. Ter Kirchenstaat. Der Papst Pius Ix. hatte seinem Lande im Jahre 1848 ebenfalls eine Konstitution gegeben. Als er sich aber weigerte, sein Heer mit den sardinischen Truppen zu vereinigen, um Osterreich aus Italien zu vertreiben, wurde von Mazzini, der die nationale Einigung Italiens erstrebte, in Rom die Republik erklrt; der Papst floh nach Gaeta. Nach der Besiegung des sardinischen Heeres dnrch den sterreichischen Feld-Herrn Radetzky wurde auch die weltliche Macht des Papstes wiederhergestellt; ein franzsisches Hilfsheer blieb zum Schutze des Papstes iu Rom. 5. Erhebung Schleswig-Holsteins gegen Dnemark. 1848 bis 1851. Siehe Seite 220. Dritter Abschnitt. Bon der franzsischen Februarrevolution bis zur Errichtung des neuen Deutscheu Reiches. König und Kaiser Wilhelm I., der Groe. 1861, 1871 und 1888. Wahlspruch: Gott mit uns." 1. Der Wrinz Wilhelm. 1. Jugend. Wilhelm I. wurde am 22. Mrz 1797 als zweiter Sohn des Knigs Friedrich Wilhelm Iii. und der Knigin Luise ge-boren. Die erste Erziehung leitete und berwachte die Knigin selber, und frhzeitig pflanzte sie dem kindlichen Herzen Milde und Erbarmen gegen die Armen und Notleidenden ein. Mit dem Kronprinzen erhielt Prinz Wilhelm gemeinsam den ersten Unterricht. Schon als siebenjh-riger Knabe zeigte Prinz Wilhelm eine groe Vorliebe fr den Soldaten-' stand und wurde der Zeitverhltnisse wegen bereits vor seinem 10. Geburtstage zum Offizier ernannt. Die knigliche Familie weilte damals in Knigsbergs Als am Neujahrs-morgen 1807 die Kinder dem Könige ihre Glckwnsche darbrachten, sagte der Vater zu seinem Sohne Wilhelm: Da an deinem Geburtstage vielleicht keine Gelegenheit sein wird, dich ordentlich einzukleiden, so ernenne ich dich schon heute zum Offizier und habe dir eine Uniform anfertigen lassen." Die ersten Kinderjahre verlebte der Prinz Wilhelm glcklich bei seinen Eltern und Geschwistern. Dann aber kam die Zeit der Unglcks-jhre; als zarter Knabe sollte er schon den Ernst des Lebens kennen lernen. Er mute mit seinen Eltern und Geschwistern nach Knigsberg und Memel fliehen und sehen, wie seine teure Mutter so bittere Trnen um das Vaterland vergo.
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